Heinrich Lee alias Joachim Kreiensiek
6.11.2021– 28.02.2022

Markt 1 geöffnet nach Vereinbarung


Wir freuen uns sehr, mit Joachim Kreiensiek alias Heinrich Lee einen in der Eifel geborenen, jetzt in Mainz- Gustavsburg lebenden und arbeitenden Künstler ausstellen zu dürfen. Die über den Winter konzipierte „Jahreszeitenausstellung“ mit wechselnden Ausstellungsobjekten und Installationen beleuchtet das unbekanntere Werk des renommierten Malers und Konzeptkünstlers Joachim Kreiensiek, das unter seinem Pseudonym Heinrich Lee entstanden ist.


Aktuell: Baum-Installation

Seit 14. Januar präsentiert Markt1 in seinen Räumen die Baum-Installation von Joachim Kreiensiek, entstanden aus "entsorgten" Weihnachtsbäumen, die der Künstler in den Straßen und Hinterhöfen Bacharachs aufgelesen hat. Solange die Nadeln tragen, kann diese Installation von außen betrachtet werden. Sie ist von 16:00 bis 22:00 illuminiert.


» Auch was wir aufgeben, müssen wir mit freier Wahl aufgeben, nicht wie der Fuchs die Trauben.«

Gottfried Keller, Zitat aus „Der grüne Heinrich“

Erinnerungslandschaften

Joachim Kreiensiek alias Heinrich Lee zeigt ab dem 6. November eine thematisch gefaßte Auswahl seiner gegenständlichen Arbeiten. Bis zum 3. Dezember sind Bilder mit Motiven von Frühling, Sommer und Herbst zu sehen, einige mit regional mittelrheinischem Bezug. Ab dem 5. Dezember werden die Bilder gegen reine Wintermotive ausgetauscht. Die Winterzeit wird gegen jede historische Einsicht in Schneebildern gefeiert.

Abstraktion versus Figürlichkeit

In seinen konzeptuellen Arbeiten bewegt sich Joachim Kreiensiek in einem Spannungsverhältnis von Inhaltlichkeit und Abstraktion und bezieht sich auf Motivvorlagen wie Stadtkarten, Lötplatinen und Lochkarten, um Chiffren für unsere Gegenwart zu finden. Dem gegenüber stehen seine – unter dem Pseudonym Heinrich Lee, dem Protagonisten aus Gottfried Kellers Roman „Der grüne Heinrich“, entstandenen – gegenständlichen Arbeiten, deren Motivwelt unserer städtischen Alltagswirklichkeit entstammt. Natur zeigt sich als Restnatur im architektonischen und eingehegten Kontext unserer zivilen, gesicherten Welt.

So entstehen beispielsweise Baumportraits, in denen sich die Schönheit und Würde von Natur in ihrem Nischendasein malerisch behaupten soll. Jahreszeiten und Intaktheit der Landschaft werden durch die eigengesetzliche Wirkungsmacht der Industriegesellschaft abgeschafft. In Heinrich Lees Bildern geben sich Attribute der Technik und Architektur mit der Natur ein ironisches wie beschauliches Stelldichein. Mit erstaunlicher Beharrlichkeit insistiert der Künstler auf Schnee und Winterzeit, die mehr Erinnerungslandschaft als Gegenwart zu sein scheinen. Doch auch Freude am unmittelbaren, frischen Sinneseindruck, Stillleben im schönsten Sonnenlicht oder die Magie eines unbewegten Augenblicks, in pastose Malerei gefasst, sind in den Werken von Heinrich Lee alias Joachim Kreiensiek zu entdecken.

Weitere Informationen und Bilder:

www.kreiensiek.de
www.heinrich-lee.de

In Kooperation mit dem Kulturnetz Oberes Mittelrheintal